Was mich bewogen hat, die friends edition zu schreiben?
Ganz einfach! Nachdem ich lange in einer Partnerschaft gelebt hatte, war ich selbst ein absoluter Anfänger, hatte vieles vergessen. Und vieles hatte ich dahin auch einfach noch nicht gebraucht. Ich konnte es anfangs kaum glauben, dass ich nicht in der Lage war, neue Freunde zu finden und mir ein ganz normales soziales Umfeld mal eben so einzurichten.
In dieser Zeit war ich oft sehr alleine, wenn nicht gar einsam. Wenn ich so recht darüber nachdenke, war das eigentlich schon zuviel Einsamkeit. Und die Einsamkeit ließ mich dann immer wieder meine Verlassenheit spüren. Auch wenn ich hier und da mit ein paar Bekannten meinen Lebensweg teilte, war es schwer, dieses Leben als glücklich zu bezeichnen.
Manchmal habe ich auf alles geschimpft, doch wollte ich meinen eingeschlagenen Weg nicht verlassen. Ich begann dann zu Lesen. Ich las alle möglichen Büchern über Persönlichkeitstraining, Flirtratgeber und viele verschiedene Lebensphilosophien. Durch dieses Wissen, das ich durch diese ganzen Bücher bekam, war ich zwar in vielen Diskussionen überlegen, wenn ich mal in Gespräche mit anderen Leuten über das Leben sprach. Während sie nur darauf bedacht waren, gut da zu stehen.
Mein Mut verließ mich jedoch nie. Das Lesen gab mir viel, zB lernte ich dadurch bereits die Kraft der Gedanken kennen. Es fehlten mir jedoch die gewöhnlichen, persönlichen Kontakte und Freunde. Und vor allem vermisste ich wieder eine Frau an meiner Seite. Ich glaube, aus heutiger Sicht, war das dereinzige Grund, all die Bücher zu lesen und sie umzusetzen.
Als größte Schwierigkeit erwies sich beim Kennenlernen jedoch immer wieder meine mangelnde soziale Kompetenz. Da ich es früher gewohnt war, tun und lassen zu können, wonach wir war, mangelte es mir oft an sozialer Integrität, was mir sehr zu schaffen machte. Hab ich durch die lange Partnerschaft meist nur noch daheim gehockt und kaum noch am „normalen“ Leben teilgenommen, so wollte ich nun wieder ganz schnell „mittendrin“ sein. Aber wie macht man das?
Ein Mentor sagte mir damals: „Ganz einfach: Wenn du mittendrin sein willst, mach das, was man mittendrin macht!“
Das fand ich anfangs schwierig, weil mir die Menschen recht oberflächlich vorkamen und ich es einfach nicht ertragen konnte, dort mitzumachen. Nach und nach lernte ich jedoch Methoden kennen, mein eigenes Ich dahingehend zu beruhigen, wieder mehr unter Menschen zu gehen und dennoch meinen eigenen Kopf zu behalten. Eine Übung, die ich dabei kennenlernte, war das Begrüßen im Spiegel.
Die Aufgabe klang total einfach! Und ja, ich sollte sie jeden Morgen machen. Aber mal ehrlich! Am Anfang hab ich fast gekotzt! Mir selber in die Augen sehen, MICH ansehen, das war bisher immer tabu. Nach und nach wurde es besser, irgendwann konnte ich sogar lächeln.
Danach begann ich mehr und das Flirten als einen festen Bestandteil in mein Leben zu integrieren. Dies gab meinem Leben einen Riesenruck. Es war wie ein Erwachen – eine neue, gute Brille.
Aus all diesen Erfahrungen habe ich heute volles Verständnis für jemand, der von sich behauptet, er traue sich nicht, in ein Café zu gehen, alleine ins Restaurant oder eine Frau oder einen Mann anzusprechen. Diese wichtigen Erfahrungen und das Erlernen sovieler neuen Möglichkeiten, haben mich dann bewogen, die friends edition zu schreiben und meine Kenntnisse Allen weiterzugeben. Damit sie nicht die gleichen Fehler immer wieder machen müssen.
Alles Liebe
Indiana