Wie komme ich dazu, eine beginner edition zu
schreiben?
Ganz einfach, ich war selbst ein absoluter Anfänger,
als ich nach einer längeren Auszeit wieder die Gesellschaft erstürmen
wollte. Ich konnte es anfangs nicht glauben, dass ich
nicht in der Lage war, Freunde und ein ganz normales
soziales Umfeld zu halten.
Die Gründe meiner Auszeit waren, dass ich das damalige
gesellschaftliche Leben satt hatte. In Wirklichkeit
bin ich jedoch nur vor mir selber davon gelaufen. Damals
hatte ich nur eines im Sinn: Ich wollte zurück in die Natur,
ins pure Leben, zurück zu meinem Selbst! Leider
gab's das so nicht. Die meiste Zeit
verbrachte ich mit Lesen in den umliegenden Büchereien
und
mit Schreiben. Eigentlich schrieb ich immer. Egal ob unterwegs
oder nicht, ohne Kuli und
Papier fehlte mir was, wie heute mein Wohnungsschlüssel,
wenn ich das Haus verlasse.
In dieser Zeit war ich oft sehr alleine, zuviel
eigentlich. Und sehr oft sehr einsam und ich fühlte mich
verlassen. Auch
wenn ich mit ein paar Freunden meinen Weg teilte, war es schwer, diesen Weg durchzuhalten. Manchmal habe ich auf alles
geschimpft, doch wollte ich meinen eingeschlagenen Weg
nicht verlassen. Durch das Wissen, was ich mir
anlas, war ich zwar in vielen Diskussionen überlegen, wenn
ich in Fußgängerzonen mit Leuten über das Leben
sprach, während sie nur darauf bedacht waren, mit wieder
zu resozialisieren. Mein Mut verließ mich jedoch nie.
Das Lesen gab mir viel, zB lernte ich damals
bereits die Kraft der Gedanken kennen. Doch es fehlten mir die gewöhnlichen,
persönlichen Kontakte;
Freunde und vor allem vermisste ich eine Frau an meiner Seite. Ich
glaube, aus heutiger Sicht, war das der Grund, dass
ich dieses Aussteigerleben wieder aufgab.
Als die größte Schwierigkeit erwies sich meine mangelnde
soziale Kompetenz. Durch die Auszeit ein Leben als Einsiedler
gewohnt, mangelte es mir oft an sozialer Integrität,
was mir sehr zu schaffen machte. War ich 12 Jahre nicht in
einem Restaurant gewesen oder in einer Bar, so wollte
ich nun wieder ganz schnell "mittendrin" sein. Aber wie?
Wofür hat man Freunde: "Ganz einfach: Wenn
du mittendrin sein willst, musst du das machen, was
man mittendrin macht!" Das fand ich damals
sehr schwierig, weil mir fast alle oberflächlich vorkamen
und ich es einfach nicht ertragen konnte, dort mitzumachen. Nach und nach
lernte ich jedoch Methoden kennen, mein eigenes Ich
dahingehend zu beruhigen, wieder mehr unter Menschen
zu gehen und dennoch meinen eigenen Kopf zu behalten.
Eine Übung, die ich dabei kennenlernte, war das
Begrüßen im
Spiegel. So einfach die Aufgabe auch klingt, und
ja, ich sollte sie jeden Morgen machen. Aber mal ehrlich,
am Anfang hab ich fast gekotzt! Mir selber in die Augen
sehen, MICH ansehen, das war bisher immer tabu. Nach
und nach wurde es besser, später konnte ich sogar lächeln.
Die nächste Aufgabe, die ich bekam, hieß: "Lerne,
dich selber in den Arm zu nehmen." Anfangs ein
unlösbares Rätsel, brauchte ich ca. drei Jahre, bis
mir diese Übung quasi in den Schoss fiel, so wie sie jetzt
in den DailyTasks
beschrieben ist.
Auch lernte ich vor ca 12 Jahren bereits die Thesen von Ross Jeffries
kennen (ohne zu wissen, dass es bereits eine Community
gab), der wohl mein erster PickUp-Guru wurde. Seine Ideen
und Anregungen verhalfen mir, mich einzugliedern
und dennoch nicht als "Angepasster" unterzugehen, also immer noch
ein wenig Oberwasser zu haben.
Auch versuchte ich mit den mir möglichen Medien Kontakte
zu knüpfen, was jedoch in den meisten Fällen scheiterte. Damals
meinte mein Mentor nur: "Lassen
sie das doch mit den Anzeigen. Sie wissen doch, dass
sich da nur die melden, die sich im normalen Leben nicht
trauen." Wie recht er hatte! Ich erlebte zwar
den ein oder anderen Lay, doch insgesamt blieb keine
LTR oder Affäre. Meist war alles sehr kurz,
oft waren es Borderliner. Erst als ich das Tanzen begann,
änderte sich langsam etwas. Ich merkte, dass dort Leading Erfolg
brachte und danach hatte ich recht schnell eine LTR.
PickUp in seinem ganzen Ausmaß lernte ich erst 2006 kennen. Dies gab meinem Leben einen Riesenruck. Es war wie ein Erwachen, eine
neue, gute Brille. Plötzlich etwas über Shittests zu wissen
und die One-Itis loszuwerden, WOW!. Es wären wohl noch Jahre
vergangen und verschwendet, wenn ich die Community in dieser Form nicht kennengelernt
hätte.
Aus all diesen Erfahrungen habe ich heute volles
Verständnis dafür, wenn jemand von sich behauptet, er
traue sich nicht, ein Café zu betreten, alleine
in ein Restaurant zu gehen oder eine Frau anzusprechen. Diese wichtigen Erfahrungen
und das Erlernen sovieler Tricks und Kniffe, mich selbst
wieder zu resozialisieren, haben mich bewogen,
die beginner edition zu schreiben, zu betreuen und meine
Kenntnisse weiterzugeben.
Alles Liebe Indiana
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